Mittwoch, 19. September 2012

Schmerztherapie ambulant im Klinikum

Nächste Woche bin ich wieder eine Woche in der ambulanten Schmerztherapie.
Nennt sich Auffrischwoche. Dabei ist mir eingefallen, dass ich noch nie über meinen Aufenthalt im Klinikum im April 2012 geschrieben habe.

War auch besser so. Denn kurz nach der vierwöchigen Therapie (von 8.00 Uhr bis etwa 16.00 Uhr täglich) im April 2012 hätte ich nicht sehr viel Gutes darüber berichten können. Es war allgemein sehr anstrengend und alle Teilnehmer waren sich einig, dass 3 Wochen auch genügen würden. 

Mir selbst ging es von Tag zu Tag schlechter. Die Schmerzen am ganzen Körper wurden immer schlimmer. 

Wir hörten uns sehr viele Vorträge an - also stundenlanges Sitzen. Trotz der verschiedenen Stühle (jeder konnte sich die für sie/ihn bequemste Sitzgelegenheit aussuchen!), der Kissen und Decken und der Erlaubnis jederzeit aufzustehen oder auch kurz nach draußen zu gehen war es sehr mühsam und brachte viele Verspannungen und Rückenschmerzen.

Beim Gerätetraining und "entspannendem" Ballspiel habe ich anfangs noch alles mitgemacht. So etwa eine Woche und so gut es eben in meinem Zustand möglich ist. Währenddessen wurden die Schmerzen täglich schlimmer. Dann war mir egal was die anderen denken. Ab sofort machte ich nur noch Training auf dem Laufband, stabilisierende Übungen für meine Fußgelenke/Lendenwirbel und alle "ruhigen" Ballspiele mit (da gab es nicht so viele). Das war für mich noch anstrengend genug. Außerdem noch Walking. Das macht mir Spaß und auch das Tempo kann man für sich selbst wählen. Trotzdem ging es mir von Tag zu Tag schlechter.

Die Gespräche mit dem Psychologen waren sehr beruhigend. Ich habe sehr viel über mich erfahren. Welchen Einfluss meine Kindheit/Jugend auf mich hatte und noch hat. Wie ich gewisse Dinge in meinem jetzigen Leben ändern sollte. Noch immer kann ich dieses Wissen nur zum Teil umsetzen.

Außerdem gab es noch das Genusstraining! Leider nur 1x wöchentlich und nur eine Stunde. Das war wirklich entspannend, lustig, anregend. Ich begriff, dass man Genuss ganz bewusst erleben bzw. in seinen Alltag fest einbinden muss. Ansonsten übersieht und vergisst man es und der alte Trott ist wieder da. Jetzt beim Schreiben merke ich, dass es mir genauso ergangen ist. Schade. Ich muss das unbedingt ändern.

Dann gab es noch "progressive Muskelentspannung nach Jacobsen". Das ist gar nichts für mich. Ich werde eher noch nervös davon. Da bleibe ich lieber bei meinem autogenen Training, wenn ich es denn mal mache.

Als die vier Wochen um waren, war ich froh darüber und dachte, das mach ich nie wieder, das hätte ich mir sparen können.

Aber jetzt, 5 Monate später sieht es ganz anders aus. Schon vor einigen Wochen merkte ich, dass ich doch sehr viel Wissen aus der Schmerztherapie umgesetzt habe.

Das meiste sind Dinge die den Körper betreffen. Sehr wenig was Geist und Seele betrifft. 
Aber ich bin dabei! Ich denke, in den nächsten Wochen und Monaten wird sich noch einiges in meinem Leben ändern.

Ich möchte deshalb allen Menschen mit Fibromyalgie-Syndrom zu einer ambulanten Schmerztherapie raten! Egal ob in einer Klinik oder Praxis vor Ort. Es ist sehr anstrengend und man kommt völlig schlapp nach Hause. Also schon vorab für diese vier Wochen keine anderen, größeren Vorhaben einplanen. Wer es möglich machen kann, sollte auch die zwei Wochen nach der Therapie viel Ruhe und Entspannung walten lassen. Dann geht es auch mit den durch die Therapie ausgelösten Schmerzen wieder besser.

Ich freue mich jetzt, trotz möglicherweise wieder steigendem Schmerz, auf meine "Auffrischwoche". Wird schon nicht so schlimm werden.

Einen schönen Abend, Gabriele









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